Kurzanalyse der Fraport Verkehrszahlen Januar 2023

Im Januar 2023 sind die Verkehrszahlen aufgrund der Lockerungen bei der Ein und Ausreise angestiegen, aber sie verharren auch weiterhin auf niedrigem Niveau und dies wird so auch noch eine Zeit lang anhalten.

Passagierentwicklung:

Im Januar 2023 haben 3.659.579 Passagiere den Flughafen genutzt, +65,5% gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 lag der Rückgang bei –-21,34%. Bei den Passagieren liegen wir auf dem Niveau vor 2005.

„Der Inlandsverkehr entwickelte sich nach wie vor schwach und alle innerdeutschen Destinationen blieben deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau zurück.“ (Fraport, Monatsbericht zur Verkehrsentwicklung)

Diese Entwicklung ist aus Klimagründen klar zu begrüßen und muss noch weiter gehen!

Flugbewegungen:

Im Januar 2023 lag die Anzahl der Flugbewegungen bei 29.710 oder +20,6%. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 lag der Rückgang bei –21,44 %. Bei den Flugbewegungen liegen wir auf dem Niveau von vor 1996.

Cargo:

Im Januar 2023 zeigte der Cargo Bereich mit 141.838 t. ein Minus gegenüber dem Vorjahr -18,8% und gegenüber 2019 -13,16 %. Gegenüber dem bisherigen Höchstwert im Dezember 2010 lag man somit -34.670 t oder um -19,6 % niedriger.

Insgesamt waren es 1855 Frachtflüge. Der Cargo-Bereich befindet sich mittlerweile seit 12 Monaten weiterhin im freien Fall nach unten. Das coronabedingte Hoch ist zu Ende und somit die coronabedingten Versorgungsflüge vorbei. Auch ist es durch die massiv gestiegenen Energiepreise für die Firmen noch unattraktiver geworden Güter per Luftfracht transportieren zu lassen. Der Luftverkehr ist für viele Güter eigentlich viel zu teuer und wird sich bei einer Stabilisierung

des internationalen Frachtmarktes zwangsläufig weiter deutlich nach unten bewegen.

Pünktlichkeit:

Die Pünktlichkeit ist im Januar 2023 lag bei 71,1%. Dies ist bei den geringen Flugbewegungen, mit 958 Flugbewegungen am Tag, weiterhin ein schlechtes Ergebnis. Fraport und die Luftverkehrsindustrie. Im Januar 2019 waren es 1215 Flugbewegungen am Tag, also -21 %somit

weniger Flugbewegungen und die Pünktlichkeit lag 2019 um 4,5 %P bei 75,6 %. Dies ist und bleibt ein organisatorisches Problem in der Abfertigung am Flughafen und bei der Flugplangestaltung der Airlines. Bei der DB lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr mit ca. der 3-fachen Anzahl an Passagieren bei über 73,2%

Passagiere je Flug

Die Anzahl der Passagiere je Flug lag im Januar 2023 bei 135,1 und 2021 bei nur 103,1. Gegenüber 2019 stieg der Wert um 2,6 Passagiere.

Fazit:

Auch der Januar 2023 zeigt, dass man hier noch ein gutes Stück von den Werten der Vorkrisenzeit entfernt ist. Bei den Passagieren und den Flugbewegungen sind wir bei > -20%. Hier spielt auch die Klimakrise eine wichtige Rolle, denn Flüge sind und bleiben absolut klimaschädlich und müssen dort, wo es möglich ist, drastisch reduziert werden.

Die Anzahl der Inlandflüge lag mit 3.599 oder 12,11% der Gesamtflugbewegungen und somit immer noch viel zu hoch.

Fraport und die Luftverkehrsindustrie wollen es auch weiterhin nicht wahrhaben, dass auch der Luftverkehr massiv an der Klimakrise beteiligt ist und Kurzstreckenflüge besonders viel dazu beitragen. Dabei lassen sich Kurzstreckenflüge in der Regel deutlich günstiger und wesentlich umweltfreundlicher mit anderen Verkehrsmitteln durchführen. Fraport sowie

die Luftfahrtindustrie müssen sich endlich der Realität stellen, die durch diese Krisen und deren Auswirkungen offensichtlich geworden ist.

Das heißt auch, dass die Subventionen der Luftfahrtindustrie endlich beendet werden müssen. Denn Fliegen ist und bleibt auch weiterhin die umweltschädlichste Art der Fortbewegung und sollte auf ein unbedingt notwendiges Maß beschränkt werden.

Wir werden den Druck auf die Luftfahrtindustrie und die Politik weiter erhöhen, denn nur so können wir etwas für unser Klima bewegen.


Frankfurt, 13.02.2022

Wolfgang Heubner